20 Jahre in.Stuttgart

Die Coronapandemie hatte für Stuttgart, wie für alle anderen Regionen Deutschlands auch, enorme Auswirkungen und brachte viele Bereiche des öffentlichen Lebens zur Stagnation. Besonders einschneidend waren die Auswirkungen auf die Eventbranche. Konzerte, Tourneen und große Feste, die das kulturelle Leben der Landeshauptstadt prägen, mussten abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben werden. „Es herrschte plötzlich Stillstand in unseren Hallen. Damit hatte Anfang des Jahres doch keiner gerechnet,“ erinnert sich in.Stuttgart-Geschäftsführ er Andreas Kroll. Doch inmitten dieses Stillstands wurden die Veranstaltungsstätten der Stadt in neue Rollen versetzt und leisteten einen zentralen Beitrag zur Pandemiebekämpfung. Stillstand in der Eventbranche Bereits im März 2020 mussten in Stuttgart zahlreiche Events abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben werden. So wurden beispielsweise Veranstaltungen wie „Cem Yilmaz“ am 13. März in der Porsche-Ar ena oder „Cavalluna“ am 14./15. März in der HannsMartin-Schleyer -Halle auf später e Termine verlegt. Der 37. EnBW DTB Pokal, geplant vom 20. bis 22. März, musste ohne Ersatztermin abgesagt werden. Eine besonders schmerzliche Absage war der Porsche Tennis Grand Prix, der vom 18. bis 26. April 2020 in der Porsche-Ar ena stattfinden sollte. Die Porsche AG entschied sich in Abstimmung mit der WTA, das Turnier aufgrund der Pandemie abzusagen, um die Gesundheit aller Beteiligten zu schützen. Impfzentr en und Teststationen Die Pandemie erforderte neue Struktur en und Einrichtungen, um die Ausbr eitung des Virus einzudämmen. „Durch die Pandemie wurden wir mit ganz neuen Herausfor derungen und Anfor derungen konfrontiert“, sagt Kroll. So nahm unter der Leitung des Klinikums Stuttgart am 27. Dezember 2020 im Kultur - und Kongr esszentrum Liederhalle ein großes Impfzentrum seinen Betrieb auf. Es war das größte seiner Art in Süddeutschland und wurde zu einem der wichtigsten Bausteine in der Impfkampagne der Region. Bis zu seiner Schließung Ende Juli 2021 konnten hier über eine halbe Million Impfungen verabr eicht werden. In dieser Zeit war die Liederhalle nicht nur ein Symbol für Kultur, sonder n auch für Hoffnung und Solidarität in der Krise. Auf dem Cannstatter Wasen wurde am 7. September 2020 ein Corona-Testzentrum eröffnet. In kurzer Zeit entwickelte sich dieser Standort zu einer zentralen Anlaufstelle für PCR- und Schnelltests, besonders in den Hochphasen der Pandemie. Das große Areal bot ausreichend Platz, um auch in Stoßzeiten einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Der Cannstatter Wasen, sonst ein Ort der Freude und des Feier ns, wurde so zu einem wichtigen Pfeiler in der Pandemiebekämpfung. Im Herbst 2020 wurde in den Nebenräumen der Schleyer -Halle eine Fieberambulanz eingerichtet. Flexible Infrastruktur Hier konnten sich Menschen mit Verdacht auf eine Infektion untersuchen lassen. Die Einrichtung diente auch als Entlastung für die Hausarztpraxen und Krankenhäuser. Kroll: „Diese schnelle Umwidmung zeigte, wie flexibel unser e Infrastruktur genutzt werden konnte, um den neuen Herausfor - Die Coronapandemie traf Stuttgart, wie alle anderen Regionen Deutschlands, mit voller Wucht. Coronapandemie in Stuttgart: Stillstand und neue Wege Ende Dezember 2020 nahm im Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle ein Impfzentrum seinen Betrieb auf. Es war das größte seiner Art in Süddeutschland. Fotos: Lichtgut/Achim Zweygarth 20 Jahre in.Stuttgart 26

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